Berufsstart: So sollten junge Frauen investieren

Sommer 2022 - Lesezeit: 5 Minuten

Klar, wer ins Berufsleben startet, freut sich aufs erste Gehalt. Endlich eigenes Geld! Damit auch größere finanzielle Wünsche wahr werden, sollte ein Teil des Gehalts jeden Monat angelegt werden. Worauf Berufsanfängerinnen dabei achten sollten, fragen wir Carolin Peters, Kundenberaterin in der Region Lüneburg-Hansa.

Frau mit Denkblase

„Schön, dass Sie mich fragen“, freut sich Carolin Peters. „Ich kann mich gut an meinen eigenen Berufsstart erinnern.“ 2018 hat Peters die Ausbildung zur Bankkauffrau abgeschlossen, 2020 dann die Weiterbildung zur Bankfachwirtin. Seit Anfang 2022 arbeitet sie in der Filiale Salzhausen, zuvor war sie in Buchholz. Jetzt berät sie selbst gerne Berufsanfängerinnen. „Dabei unterscheidet sich die Finanzplanung von jungen Frauen und Männern gar nicht so stark“, sagt Peters. „Denn es geht vor allem um persönliche Ziele und Wünsche.“

Finanzielle Ziele im Blick behalten

Wer seine Ziele kennt, kann leichter finanziell planen. Kurzfristig kann das der nächste Urlaub sein, mittelfristig ein eigenes Einfamilienhaus, langfristig eine ordentliche Rente. „Es ist wirklich sinnvoll, früh mit dem Geldanlegen zu beginnen. Am besten, bevor man sich an den regelmäßigen Geldfluss gewöhnt“, sagt Peters. „So wird es selbstverständlich, einen Teil des Gehalts für die Zukunft anzulegen. Und die Geldanlage kann sich mithilfe der Zinseszinsen besonders gut entwickeln.“

Carolin Peters
Carolin Peters, Kundenberaterin in der Region Lüneburg-HanSa

„Bei der Geldanlage geht es vor allem um die persönlichen Ziele und Wünsche.“

Frühzeitig mit der Geldanlage beginnen

Auch wenn sich die grundlegenden Ziele von jungen Frauen und Männern kaum unterscheiden – ein Blick in die Statistik zeigt: Die Finanzen von Frauen und Männern sehen oft noch recht verschieden aus. So verdienen Frauen in Deutschland pro Stunde durchschnittlich 18 Prozent weniger als Männer. Sie arbeiten im Schnitt etwa 4 Jahre kürzer, sodass ihre Rente geringer ausfällt. Und junge Frauen wählen tendenziell immer noch Berufe, die geringer vergütet werden. Daher sollten gerade Frauen frühzeitig mit der Geldanlage beginnen – und dann auch dranbleiben.

Quellen: Statistisches Bundesamt: Gender Pay Gap 2021, 07.03.22, www.destatis.de (https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2022/03/PD22_088_621.html); Statista: Voraussichtliche Lebensarbeitszeit in Deutschland nach Geschlecht von 2010 bis 2021, 05.05.22, https://statista.com (https://de.statista.com/statistik/daten/studie/827899/umfrage/lebensarbeitszeit-in-deutschland-nach-geschlecht/); Bundesinstitut für Berufsbildung: Tarifliche Ausbildungsvergütungen 2021, 12.01.22, www.bibb.de (https://www.bibb.de/de/151896.php, Absatz „Vergütungsunterschiede nach Geschlecht“)

Frau mit Laptop
Frauen sollten frühzeitig mit der Geldanlage anfangen

Mit kleinen Beträgen zum Ziel kommen

Doch welche Anlageprodukte kommen überhaupt infrage für Berufseinsteigerinnen? „Grundsätzlich gilt: Das angelegte Geld sollte breit gestreut werden, über verschiedene Anlageprodukte. So sichert man das Geld am besten ab“, erklärt Carolin Peters. „Wer jung ist, kann schon mit kleinen Beträgen viel für die eigene finanzielle Zukunft bewirken – zum Beispiel mithilfe von vermögenswirksamen Leistungen, einem Fondssparplan oder Bausparen“, erläutert Peters. Und natürlich sei auch eine Berufsunfähigkeitsversicherung sinnvoll. Diese springt ein, wenn man aufgrund einer Krankheit oder eines Unfalls plötzlich nicht mehr arbeiten kann.

So geht der finanzielle Plan auf

Jungen Frauen empfiehlt Carolin Peters, das eigene Gehalt nach einer einfachen und erprobten Regel aufzuteilen:

  • 70 Prozent für das tägliche Leben: Wohnung, Auto, Lebensmittel, Kleidung und Freizeit. Diese Ausgaben lassen sich leicht mit dem kostenfreien Girokonto VR-MeinKonto+ der Volksbank Lüneburger Heide (VBLH) im Blick behalten.
  • 10 Prozent für die Absicherung: Eine Berufsunfähigkeits- und Haftpflichtversicherung sollte wirklich jeder haben. Berufseinsteiger erhalten günstige Konditionen bei der R+V Versicherung, dem Versicherer der genossenschaftlichen Finanzgruppe.
  • 10 Prozent für die finanzielle Vorsorge: Dazu zählen Geldanlagen wie Fondssparpläne, Bausparen und vermögenswirksame Leistungen. Hier kommen beispielsweise Anlageprodukte von Union Investment infrage, dem Partner der genossenschaftlichen Finanzgruppe.
  • 10 Prozent fürs kurzfristige Sparen: etwa für den Urlaub oder die Wohnungseinrichtung. Hier bietet sich zum Beispiel das TagesgeldDirekt-Konto der VBLH an, bei dem jederzeit Geld eingezahlt und auch abgehoben werden kann.

So gelingt der Einstieg

Doch wie beginnt man am besten mit der Geldanlage? „Als Erstes hilft ein Blick auf die eigenen Finanzen. So kann man einschätzen, wie viel Geld überhaupt angelegt werden kann. Wer beispielsweise noch bei den Eltern wohnt, kann anders planen als eine Berufsanfängerin, die schon Miete für eine eigene Wohnung zahlt“, sagt Carolin Peters. Danach sieht man sich die eigenen Pläne und Ziele an: Was will ich erreichen? Und wie komme ich dahin? „Besonders leicht gelingt das in einem persönlichen Gespräch. Gemeinsam schauen wir uns die Finanzen an, reden über Pläne und Wünsche und erstellen einen Finanzplan, der diese Ziele in greifbare Nähe bringt“, erklärt Peters und fügt lächelnd hinzu: „Ich selbst habe auch noch so einiges vor.“

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